· 

Finanzielle Änderungen in 2023

Dieser Jahr wird für die Finanzwelt ein Jahr voller Veränderungen sein. Mit dem Regierungswechsel von CDU zur Ampelkoalition (SPD, FDP, Grüne) im vergangenen Jahr hat die Finanzwelt bereits einige Änderungen erlebt.

 

Jetzt gibt es einige wichtige finanzielle Veränderungen, die die Deutschen im Jahr 2023 betreffen werden:

 

Eine der wichtigsten Veränderungen ist die Inflation, die von der Bundesregierung auf 7% prognostiziert wird. Das Statistische Bundesamt hat neulich 8,7% gemeldet. Dies bedeutet, dass das Geld der Deutschen an Kaufkraft noch weiter an Wert verliert.

 

Eine weitere wichtige Veränderung betrifft das Immobilien-Erben, das teurer wird und Eltern mehr Kindergeld erhalten. Es kommen auch neue Euro-Münzen in Umlauf. Eine bedeutende Veränderung ist die Abschaffung des Hartz IV-Systems, das durch das Bürgergeld ersetzt wird.

 

Eine weitere wichtige Veränderung betrifft die Homeoffice-Pauschale, die ab 2023 auf 210 Tage erhöht wird, anstatt 120 Tage. Viele weitere Veränderungen erfahren Sie in diesem Beitrag...

Krankenversicherung wird teurer
Der Beitrag, den Sie für die gesetzliche Krankenversicherung zahlen müssen, beträgt 14,6%. Der Zusatzbeitrag, der von Krankenkasse zu Krankenkasse variiert und sich an einem vom Gesetzgeber festgelegten Richtwert orientiert, wird im Jahr 2023 von 1,3% auf 1,6% erhöht. Dies bedeutet, dass viele Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöht haben. 

 

Die Krankenkassen mit den höchsten Zusatzbeitrag sind: AOK Nordost mit 1,9%, BKK VBU 1,8% und BKK Exklusiv 1,99%.

 

Es lohnt sich also, sofort die Leistungen der Krankenkasse zu prüfen und gegebenenfalls den Versicherungsvertrag zu wechseln.

 

 

Inflation
Entgegen den Schätzungen der Bundesregierung liegt die Inflation jetzt sogar bei 8,7% . Dies bedeutet, dass die Menschen an Kaufkraft verlieren und um dies auszugleichen, müssen Angestellte ein höheres Gehalt verlangen.
 

Mehr Kindergeld
Eine weitere Änderung, die durch die Ampelkoalition und die Inflation beeinflusst wird, ist die Erhöhung des Kindergelds. Ab 2023 werden Eltern mehr Kindergeld erhalten, um die steigenden Kosten für ihre Kinder aufzufangen. Dies ist eine willkommene Nachricht für viele Familien, die mit steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben.

 

Seit diesem Jahr steigt das Kindergeld auf einheitlich 250 Euro monatlich pro Kind. Es gibt nun keine unterschiedlichen Beträge mehr, die von der Zahl der Kinder abhängig ist, für die Kindergeld ausgezahlt wird. Personen, die bereits Kindergeld erhalten oder beantragt haben, müssen keinen neuen Antrag stellen.

 
Sparerpauschalbetrag
Kapitaleinkünfte wie Dividenden oder Ausschüttungen, die auf Sparguthaben oder Aktienanlagen erzielt werden, sind von der Inflation betroffen. Um die Verluste durch die Inflation auszugleichen, wird der Sparerpauschbetrag erhöht. 

 

Ab dem Veranlagungszeitraum 2023 wird der Sparerpauschbetrag für Alleinstehende von bisher 801 Euro auf 1.000 Euro angehoben. Ehegatten oder Lebenspartner können gemeinsam sogar 2.000 Euro Kapitalerträge steuerfrei bekommen, statt bisher 1.602 Euro. Das ist immerhin eine Erhöhung des Steuerfreibetrages von knapp 25 Prozent.

Als Kapitalerträge gelten nicht nur Zinsen, sondern alle Erträge aus Kapitalvermögen und Wertpapieren. Dazu zählen auch Gewinne aus Kapitalanlagen oder Termingeschäften sowie der Erhalt von Dividenden.

 
Umfangreichere Homeoffice-Pauschale
Ab 2023 können Sie 210 Tage statt 120 Tage steuerlich absetzen, wenn Sie von zu Hause aus arbeiten. Das bedeutet eine steuerfreie Summe von 1260€ statt wie bislang 600€. Die Homeoffice-Pauschale zählt zu den Werbungskosten und greift, sobald Sie die Werbungskostenpauschale in Höhe von 1230€ ausgeschöpft haben. Sie haben also einen Steuervorteil, wenn sich Ihre Werbungskosten gemeinsam mit Home-Office Pauschale auf mehr als 1230€ addieren. Zusätzlich gilt die Pauschale nun auch, wenn Sie kein extra Arbeitszimmer haben. Es zählt also auch als Home-Office, wenn Sie im Schlafzimmer oder der Küche arbeiten, vorher war das nicht so.


 
Gas wird günstiger
Auf Gas fällt ab Oktober 2022 bis März 2024 nur noch 7% Mehrwertsteuer an, im Vergleich zu den 19% zuvor. Dies kann zu einer Entlastung von etwa 300€ für eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh und 80€ für einen Single-Haushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh führen. Diese Senkung kann auch die Produktionskosten von Unternehmen senken und somit auch die Verbraucher profitieren lassen.


 
Wohngeldverdopplung
Das Wohngeld, ein Zuschuss für Menschen mit niedrigem Einkommen, der zur Unterstützung der Wohnkosten verwendet wird, wird im nächsten Jahr verdoppelt und beträgt 370€ pro Monat. Dies bedeutet eine Erhöhung von 185€ im Vergleich zu den aktuellen Wohngeldbeträgen. Darüber hinaus steht das Wohngeld nun viel mehr Haushalten zu, da die Anforderungen an die Wohngeldberechtigung aufgeweicht wurden. Dadurch sind nun 2 Millionen Menschen wohngeldberechtigt, im Vergleich zu den aktuell 650.000. Die Anträge auf Wohngeld können über die örtlichen Wohngeldbehörden gestellt werden. Mit Hilfe des Wohngeldrechners kann jeder prüfen, ob er für Wohngeld infrage kommt. Zusätzlich gibt es für Wohngeldberechtigte mehr Geld für Heizung und Warmwasser. Insgesamt kann man bis zu 2€ pro Quadratmeter Wohnfläche beantragen.


Das Bürgergeld ist da
Eine weitere wichtige Änderung betrifft das Hartz IV-System, das seit 17 Jahren besteht und durch das Bürgergeld ersetzt wird. Der Fokus des Bürgergeldes liegt auf der Förderung von Ausbildung und Umschulung, anstatt darauf, Menschen möglichst schnell in die Arbeitswelt zu stecken. Berechtigte erhalten nun 502€ für einen alleinstehenden Erwachsenen, im Vergleich zu den vorherigen 449€. Zusätzlich steht den Menschen ein höheres Vermögen zu, das im ersten Jahr nicht angetastet werden muss. 40.000€ darf eine Person auf der hohen Kante haben, plus 15.000€ für jede weitere Person in der Bedarfsgemeinschaft, also etwa Kinder oder Ehepartner. Wer einen Termin bei einer Behörde verpasst, darf auch mit niedrigeren Sanktionen rechnen. Denn es darf nur noch um maximal 30% darf den Bedürftigen das Geld gekürzt werden.


Förderung von Solaranlagen
Mit dem Jahressteuergesetz wird die bisher komplizierte Versteuerung von Photovoltaikanlagen deutlich vereinfacht. Rückwirkend zum 01.01.2022 sind kleine PV-Anlagen frei von Einkommenssteuer. Bis 30 kW müssen also keine Steuern auf die Erträge gezahlt werden. Zusätzlich sind Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen nun von der Umsatzsteuer befreit.


Gesetzliche Rente
Künftig wird die Rente erst bei der Auszahlung im Ruhestand besteuert. Deshalb können Steuerzahler ihre Rentenbeiträge ab dem 1. Januar 2023 voll von der Steuer absetzen. Die neue Regelung gilt für die gesetzliche Rentenversicherung, die landwirtschaftliche Alterskasse, die berufsständische Versorgungseinrichtungen und Rürup Renten. Allein im nächsten Jahr werden Beschäftigte dadurch um rund 3,2 Mrd. € entlastet.

 


Neuer Grundfeibetrag
Eine gute Nachricht für die Bürger ist, dass der Grundfreibetrag in diesem Jahr von 10.348€ auf 10.908€ steigen wird. Das bedeutet, dass man erst ab einem höheren Einkommen mehr Steuern zahlen muss. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um ein Geschenk des Staats, da das Geld aufgrund der Inflation weniger Kaufkraft hat.
Um einen besseren Einblick in die Veränderungen der Steuern im kommenden Jahr zu geben, haben wir ein Beispiel berechnet. Wir haben die Steuerabgaben für eine alleinstehende Person mit drei verschiedenen Gehältern berechnet:

 

Als Alleinstehender befindet sich die Person in der Steuerklasse I. Diese Person zahlt im Jahr 2022 bei einem Gehalt von 2.000€ 145,50€ Steuern (7,3%), bei einem Gehalt von 3.000€ 371,16€ Steuern (12,4%) und bei einem Gehalt von 4.000€ 630,25€ Steuern (15,8%).
 
Im Jahr 2023 würde die gleiche Person bei einem Gehalt von 2.000€ 125,41€ Steuern (6,3%) zahlen, bei einem Gehalt von 3.000€ 341,75€ Steuern (11,4%) und bei einem Gehalt von 4.000€ 588,41€ Steuern (14,7%). Es ist zu erwarten, dass man also mit einem höheren Einkommen im kommenden Jahr weniger Steuern zahlen wird.

 

Dies ist jedoch aufgrund der Inflation nicht unbedingt ein Vorteil, da das Geld weniger Kaufkraft hat. Es gibt auch andere Faktoren wie die Sozialabgaben, die nicht an die Inflation angeglichen werden, aber trotzdem erhöhen. Es ist wichtig, sich auf die kommenden Veränderungen im Finanzsektor vorzubereiten und sich über die Auswirkungen auf die eigene Finanzsituation im Klaren zu sein.

 

 


Es ist nun wichtig, sich mit den Änderungen auseinandersetzen und sich auf die Auswirkungen auf die eigene Finanzsituation vorzubereiten. Sprechen Sie dringend mit Ihrem Finanzberater oder kommen Sie gerne auf mich zu.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0